aufbohren
Samstag, 16. Dezember 2006, 15:46 Uhr
Abgelegt unter: Wort/Satz des Tages

Momentan muss ich in einem Java-Tool die Inhalte aus drei Fenstern in eigene Fenster integrieren um einen Arbeitsablauf logisch aufzubauen. Dummerweise sind die Fenster und deren Inhalte in diesem Code miteinander verschmolzen, deswegen bin ich gerade dabei, dem Programm beizubringen, sich zwar einerseits wie bisher zu verhalten, aber andrerseits auch lediglich den Inhalt bereitzustellen. Das – so glaub(t)e ich – nennt sich „aufbohren“ von Code.

Aus Neugierde (und etwas Frust) hab ich nach einer genauen Definition gesucht und bin auf diese Erklärung gekommen:

aufbohren , bohren

bohren , 1. ich bohre (im System) — ich suche Schwachstellen in einem Systemprogramm, um daran zu fingern 2. ich bohre (Löcher in die Lochkarten) — ich loche 3. ich bohre (eine Mieze) an Mieze 4. ich bohre (ein Programm) auf — ich analysiere ein Programm, um seine Leistungen zu erweitern

Das, worum es mir ging war natürlich der Punkt 4, aber den hab ich ursprünglich übersehen und bin bei der ersten Erklärung hängengeblieben: „aha, man findet Schwachstellen im Systemprogramm und will die deswegen… fingern… “

fingern, rumfingern , ich fingere in (oder: an) einem Programm (rum) — ich nehme an einem Programm, das läuft und nicht von mir geschrieben wurde, Änderungen vor, damit es zusätzlich von mir gewünschte Leistungen erbringt :: ich fingere unsachgemäß (oder: ungut) an einem Programm (rum) — meine Programmänderungen haben zur Folge, daß das geänderte Programm hinterher nicht mehr ordentlich läuft oder gar den Urheber der Änderungen erkennen läßt ::

Ich fasse zusammen: Wenn jemand von „aufbohren“ spricht, meint er in den meisten Fällen das böswillige Nutzen von Schwachstellen in einem System. Ansonsten meint er zumeist eher etwas in Bezug auf seine Computerhardware oder Mieze, als das erweitern von nicht selbst geschriebenen Sachen. Heute hab ich was neues gelernt 😉


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