vertauscht
Donnerstag, 24. Juli 2008, 20:11 Uhr
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Bei einem Gespräch heute ist mir der Amazing Colour changing Card Trick von Richard Wiseman wieder eingefallen. Wer ihn noch nicht kennt wird wohl erstaunt sein.

Und wo wir schon mal dabei sind hab ich hier was ganz ähnliches



ICQ sperrt ältere Clients aus
Mittwoch, 2. Juli 2008, 14:48 Uhr
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Es ist mal wieder soweit: AOL hat die ICQ-Server so umgestellt, dass diese keinen Datenaustausch mehr mit Clients zulassen, die älter sind als die Version 6 des ICQ-Clients. „Natürlich,“ mag der eine oder andere sagen, „schließlich wollen sie ja ihr Protokoll weiter entwickeln, und die älteren Clients sind da störend, außerdem ist das neue Programm eh viel besser.“

Offen gesagt weiß ich nicht, ob der neue Client viel besser ist. Vermutlich hat er tatsächlich noch viel mehr Funktionen, ist noch viel größer, bindet sich viel besser in das Computersystem ein und ist wahrscheinlich noch bunter.

Fein, das sind Argumente dafür, die neue Version zu benutzen, aber ich lasse mich ungern zu meinem Glück zwingen. Schon seit Jahren passiert es immer wieder, dass ICQ irgendwann ältere Clients aussperrt und damit sämtliche Nutzer dazu zwingt, die aktuelle Version herunterzuladen. Menschen, die die alte Version liebgewonnen haben, Firmen die viel Zeit und Geld in die Einrichtung (und Überprüfung) der alten Version investiert haben und Nutzer von Clients, die nicht von AOL stammen haben das Nachsehen. Aber leider ist man dazu gezwungen, sich umzustellen und bei dieser Aktion  mitzuspielen, weil man zu tief in diesem Netzwerk hängt und der Pfad schon zu stark gefestigt ist, als dass man ihn ohne weiteres verlassen kann.

Und ja: es ist das gute Recht von AOL, das Protokoll beliebig zu verändern und alle, die bei der Veränderung nicht mitmachen wollen auszusperren, schließlich ist es ihr protokoll und niemand darf sie davon abhalten, es zu ändern.

Jetzt kommt der Punkt, wo das kleine gallische Dorf erwähnt wird: lasst euch doch nicht dieses Netzwerk aufzwingen, wenn es Protokolle gibt, die dasselbe vermögen, aber auf ein offenes Netzwerk bauen. Mit Jabber gibt es beispielsweise ein tatsächlich offenes Protokoll, das mittlerweile schon stark gewachsen ist (Google, GMX und viele weitere sind aufgesprungen) und wenn das Wachstum weiter geht, könnte es bald eine kritische Masse erreichen. Klar, man will nicht alle alten Kontakte aufgeben und ganz neu mit Jabber anfangen, aber es gibt zum Glück recht angenehme Clients, die nicht nur Jabber oder ICQ verstehen. Windows-Nutzern empfehle ich da sofort Miranda, Linux-Nutzern oder Menschen, die sich nicht festlegen wollen kann ich Pidgin ans Herz legen. Mac-User sind soweit ich weiß mit Audium recht zufrieden und ich kenne auch einige, die (unter Windows) auf Trillian schwören. Auch bei den Servern, die man benutzen kann muss man sich nicht festlegen. Das mag für den einen oder anderen verwirrend sein, ist aber eine große Stärke von Jabber, da damit nicht irgendwann der Betreiber den Hahn zudrehen kann (mit jabber.org oder jabber.ccc.de ist man meistens schon auf der sicheren Seite, aber ich will euch zu nichts zwingen).

Ich will euch ICQ gar nicht ausreden, aber legt euch wenigstens ein zweites Standbein zu, für den Fall, dass irgendwann ein böses Ende kommt und AOL beispielsweise irgendwann Geld von euch verlangen will oder eure Gespräche mitzeichnet und die Informationen weiter verkauft. Ich beispielsweise benutze den Multi-Protokoll-Client meiner Wahl und rede mit möglichst vielen Leuten per Jabber (habe aber auch deren ICQ-Kontakt). Mit allen anderen rede ich per ICQ.

Im Übrigen: Dieser Netzwerkeffekt ist ein Phänomen, das sich nicht nur bei ICQ zeigt: auch Skype könnte sich so weiter entwickeln, das Office-Paket von Bill Gates Steve Ballmer ist leider auch noch Quasi-Standard und es gibt noch viele weitere…