Verdeckt
Donnerstag, 18. Dezember 2008, 16:30 Uhr
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Beim lernen für meine Klausur ist mir wieder das Perzeptions-Script in die Hände gefallen, in dem ein anschauliches Beispiel zeigt, wie unser Gehirn Muster erkennt.

Das Beispiel ist sogar in eine schöne (weit hergeholte) Geschichte verpackt:

Es handelt sich um den Archäologischen Fund eines Pergaments einer Platte oder etwas ähnlichem, auf dem offensichtlich Zeichen geschrieben wurden. Leider war das Objekt teilweise von einer fiesen Schimmelkultur überwuchert. Nachdem man diesen Schimmel entfernt hatte, musste man feststellen, dass der Schimmel sich gütlich an der Farbe dieser Zeichen gezeigt hat und davon nichts mehr übrig geblieben ist. Einzig die nicht befallenen Stellen sind noch bedruckt.

Hier das Bild

unverdeckt

Erkennt man, worum es sich handelt? leider nicht.

Zum Glück hatte man vor der Entfernung der Schimmelkulturen noch ein Foto des Objektes gemacht, anhand dessen man die Schriftzeichen entziffern konnte.

Auf diesem Bild, bei dem die Schriftzeichen noch durch den „Schimmel“ bedeckt sind, erkennt man wesentlich leichter, worum es sich handelt.

verdeckt

Dieses Beispiel zeigt sehr schön, dass unser Gehirn Verfahren entwickelt hat, vordergründige Dinge zu ignorieren und dahinter zu blicken. Evolutionär hat sich diese Angewohnheit durchgesetzt, so konnte man sich wesentlich schneller in seiner Umgebung zurechtfinden: Man erkannte einen Säbelzahntiger hinter einem Busch, anstatt zu vermuten, dass irgendwer dort Säbelzahntigerschnipsel aufgehängt hatte und reagierte entsprechend (Flucht).

Bei Interesse werde ich ähnliche Beispiele aus dem Bereich der Akustik veröffentlichen.

[Quelle: Script „Einführung in die Perzeptive Phonetik“ von Hartmut R. Pfitzinger. 8. Auflage vom 20. Juni 2003]


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